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Warum "leicht" so oft "schwer" fällt ...

Wer kennt´s nicht? Eigentlich eine ganz einfache Aufgabe, die Lösung liegt so nahe ... und dennoch trauen wir der Sache nicht. Denn kann es wirklich sein, dass die Lösung so leicht fällt?


Ich selbst habe mir diese Frage unzählige Male stellt. Immer mit dem selben Resultat: "Es geht bestimmt noch besser, denn so leicht kann es ja gar nicht funktionieren...!" Und so habe ich mich auf die Suche gemacht, nach komplizierteren und schwereren Möglichkeiten. Und was soll ich sagen - ich bin natürlich fündig geworden. Alles geht immer noch ein wenig komplizierter, noch schwerer!


Und wie der Jojo-Effekt dazu führt noch mehr Gewicht auf die Waage zu bringen, führt er in diesem Falle dazu, dass das vermeintliche "schwer" mit der Zeit das "leicht" wird und man auf der Suche nach noch unmöglicheren Lösungen ist.


JA, ich kenne das ... und JA, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es sich gut, nein sogar super, anfühlt, wenn man das (steinige) Ziel dann erreicht hat. Dass es einfacher gegangen wäre, habe ich in diesem Moment nicht gesehen.


Warum mir diese Gedanken aktuell durch den Kopf gehen? Ganz einfach, weil ich einen tollen Denkanstoß erhalten haben. Und (schon wieder) JA, er musste tatsächlich von außerhalb kommen.

Ich war wieder mit meinem aktuellem Fortschritt nicht zufrieden.

In der Beratung fragen wir sehr gerne einen Skalenstand ab: 0 = gar nicht , 10 = absolut

Und nach intensiver Selbstreflexion befand ich mich auf einer (total demotivierenden und beängstigenden) 4. Sehr enttäuscht habe ich dieses Ergebnis meinem Mann mitgeteilt. Der antwortete wie aus der Pistole geschossen: "Wenn du dich auf einer 4 siehst, nehmen dich andere mindestens auf einer 8 wahr!"


Bumm... das hat gesessen und musste zuerst einmal verdaut werden. Zunächst war ich sogar ein wenig grantig auf ihn, wie kann er sowas einfach so in den Raum werfen, ich mach mich doch nicht kleiner als ich bin, ich mache mir das Leben doch nicht absichtlich schwerer als nötig, ich weiß doch am besten, wo ich gerade stehe und mir doch egal was andere denken. Aber ich musste auch innerlich ein wenig grinsen, denn so unrecht hatte er ja nicht. Die Ansprüche an mich selbst waren schon immer recht hoch, Perfektionismus mein zweiter Vorname.


Und was mache ich mit dieser Information?

Ich feiere gerade meine Unperfektheit :-)

Ich habe mutige Schritte gemacht, im Wissen dass das Ergebnis nicht zu 100% perfekt sind.

Ich bin immer noch nicht zufrieden mit dem Ergebnis, aber ich freue mich wie Bolle, dass ich einen großen Schritt vorwärts gekommen bin. Wenn ich auf 100% Einverständnis von mir gewartet hätte, wer weiß, wann ich den ersten Schritt gewagt hätte...


Manchmal braucht es einfach einen Anstoß von außen um aus alten Mustern zu treten.


Und so bin ich jetzt mutig, unperfekt und happy ... was will ich noch mehr?!

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