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Wenn aus Tropfen Wasserfälle werden

Seit meinem letzten Beitrag sind schon ein paar Tage vergangen.

Tage, in denen extrem viel geschehen ist ...

Tage, in denen ich oft nicht mal richtig durchatmen konnte ...

Tage, die mit Inhalten für Wochen gefüllt waren ...

Tage, in denen ich spüren musste, wie aus einzelnen, wunderschönen, lebensspendenden, funkelnden, kleinen Tröpfchen plötzlich ein reißender, tobender, angseinflößender, gefährlicher Wasserfall entstand.


Es gab in den letzten Wochen oftmals Situationen, in denen ich tatsächlich glaubte zu "ertrinken". So machtlos und ausgeliefert habe ich mich - solange ich bewusst zurückdenken kann - wohl erst einmal gefühlt: damals, als mein Papa ganz unerwartet, 750 km getrennt von mir, verstorben ist.


Damals habe ich mir Hilfe geholt. Ich habe in der Beratung gelernt Abschied zu nehmen, los zu lassen, das Geschehene und nicht wieder Umkehrbare anzunehmen wenn es auch noch so schmerzt.


Und es hat mich bestätigt, dass das, was ich im Moment gerade lerne, so wichtig ist:

Beratung.

Hilfe zur Selbsthilfe.


Zwischenzeitlich sind 2 Jahre vergangen. Viele, nein sehr viele Stunden Ausbildung und Selbsterfahrung liegen hinter mir. Ich war mir sicher, dass ich das Erlernte total verinnerlicht habe. Dass mich so schnell nichts mehr umhaut. Und dass ich, mit meinem ganzen Hintergrundwissen, mein Leben fix meistern kann.


Und dann war ich plötzlich wieder mitten drin in diesem Strudel der Gefühle: Hilflosigkeit, Angst, Wut, Ohnmacht, Zorn und Resignation überfluteten mich. Und ich dachte mir "WIESO? Ich sollte es doch besser wissen! Ich sollte doch anders handeln! Ich weiß doch, wie es geht!"


Und was soll ich sagen? Ich weiß wirklich wie es geht, und mein Kopf weiß auch, wie ich hätte anders reagieren können. Aber wie es halt so ist wenn man mitten im Wasserfall steckt und nur darauf konzentriert ist den Kopf irgendwie über Wasser zu halten um nicht zu ertrinken: ich war im Überlebensmodus und nicht ansatzweise in der Lage Alternativen abzuwägen.


Warum ich das alles jetzt schreibe?

Ganz einfach: Ich will alle jene ermutigen sich Hilfe zur Selbsthilfe zu holen, die das Gefühl haben Unterstützung zu brauchen!

Denn auch wenn man in ruhigen Zeiten die wunderschönen, funkelnden vielfältigen Wassertröpfen bewundern kann und um deren Lebensnotwendigkeit weiß so heißt das noch lange nicht, dass - sobald sie zu einem reißenden Strom werden - wir einfach davon schwimmen können. Es gibt Situationen in denen man einen Rettungsring braucht um nicht unterzugehen.

Denn mit ein wenig Unterstützung und Halt kann dann auch wieder das Bad im klaren Wasser genossen werden. Und am besten holt man sich diese Hilfe schon, bevor man ins strudeln kommt...


Kleiner Nachtrag:

Vielen lieben Dank an meine Peergroup-Mädels :-) Ihr seid nicht nur ganz tolle Freundinnen, sondern auch wunderbare Beraterinnen. Ihr wart in dieser turbulenten Zeit, neben meiner Familie, ein ganz wichtiger Rettungsanker für mich ♥






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